Raum schaffen für Neues
Es gibt einen Moment – kurz bevor ich mich von etwas trennen möchte –, in dem ich innehalte.
Vielleicht ist es ein altes Kleidungsstück. Oder ein paar Fotos, um Platz auf dem Onlinespeicher zu schaffen, die ich die letzten Jahre nicht mehr angeschaut habe. Ein Fahrrad, das nicht mehr taugt. Oder eine Gewohnheit, eine Überzeugung, ein Bild von mir selbst, das schon lange nach Ablauf seiner Nützlichkeit noch immer besteht und sich manchmal wie ein Stein im Schuh anfühlt.
Das Ziehen der alten Muster, die dem Raum schaffen im Wege stehen.
In dieser Pause spüre ich das Ziehen.
Ein Teil von mir sagt: Aber was ist, wenn ich das noch brauche? Was ist, wenn ich es bereue? Wie wird es ohne sein? Was ist, wenn es noch wichtig ist?
Und manchmal ist es das auch.
Aber meistens ist es nur Angst, die sich als Sentimentalität tarnt.
Viele Dinge in unserem Leben sind Mittel für unsere Transformation. Wir sollten sie nutzen.
Aber hier kommt der Haken: Manchmal bringt dich das Mittel nur bis zu einem bestimmten Punkt. Was vorher hilfreich war, bringt plötzlich Belastung mit sich. Dann musst du aussteigen, es zurück lassen. Genau wie du ein Boot, dass dich über einen Fluß getragen hat, am Ufer zurücklässt und es nicht auf deinen Schultern durch dein Leben trägst.
Loslassen bedeutet nicht, etwas abzulehnen oder aus dem Widerstand heraus zu reagieren.
Loslassen bedeutet nicht, etwas abzulehnen oder aus dem Widerstand heraus zu reagieren.
Es geht darum, das zu würdigen, was dir gedient hat aber auch darum, zu erkennen, wenn es nicht mehr dienlich ist – und es loszulassen, wenn es das nicht mehr tut.
Wenn ich Raum schaffe, atme ich leichter.
Wenn ich zu einem weiteren vermeintlichen Verpflichtung nein sage, fühle ich mich lebendiger.
Ausmisten ist wichtig.
Wenn ich eine alte Geschichte über mich selbst loslasse, fühle ich mich leichter – nicht weil ich etwas verloren habe, sondern weil ich mich daran erinnert habe, wer ich ohne sie war.
Ausmisten ist wichtig.
Es geht nicht um Minimalismus, Struktur oder Organisation.
Es geht um Würdigung, damit Veränderung geschehen kann.
Was trägst du mit dir herum, was dir nicht mehr länger dient?
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